Der 11. November
Der 11.11. ist besonders in Köln, meiner Heimatstadt, ein bedeutsamer Tag. Doch persönlich habe ich eher weniger damit am Hut. Ein Tag wie jeder andere – oder doch nicht?
Sessionsbeginn des Karnevals
Der „Elfte im Elften“ um „Elf Uhr Elf“ – das ist der Start in eine Zeit, der ich manchmal am liebsten entfliehen würde, denn an Karneval befindet sich Köln im Ausnahmezustand. Die Menschen gehen raus und verkleiden sich, feiern ausgelassen, singen und schunkeln und – saufen. Saufen so lange, bis der Arzt kommt 🙂
Der Karneval, wie man ihn eigentlich kennt, findet immer vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern statt. Der 11.11. um 11:11 Uhr läutet seit dem 19. Jahrhundert die sogenannte Session ein und wird in der Karnevalshochburg Köln ebenso gebührend gefeiert wie die fünf närrischen Tage im Februar oder März.
Selbstverständlich wurde der Karneval nicht nur erfunden, um sich hemmungslos besaufen zu dürfen – was man manchmal annehmen könnte – sondern hat auch einen traditionellen christlichen Hintergrund. Eine Annahme, warum die Karnevalszeit am 11. November beginnt, ist, dass es auch vor Weihnachten eine 40-tägige Fastenzeit (Sonntage nicht mitgerechnet) gab, in der man auf Fleisch verzichtete. Das Wort Karneval leitet sich vermutlich vom lateinischen carnelevare (= Fleischwegnahme) oder carne vale (= Fleisch, lebe wohl) ab.
St. Martin
Am 11. November ist nicht nur Karnevalsbeginn, sondern auch Martinstag. Der Martinstag ist ein christlicher Festtag in Gedenken an den Heiligen Martin von Tours (Schutzpatron der Armen). Auch an St. Martin gibt es verschiedene Bräuche, z.B. das Martinsgansessen, den Sankt-Martins-Umzug oder das Martinssingen. Der Martinstag ist zwar am 11. November, aber die Bräuche begeht man teilweise auch an den umliegenden Tagen.
Beim Sankt-Martins-Umzug ziehen die Kinder mit ihren Laternen gemeinsam durch die Straßen und singen Martinslieder. Dabei werden sie von „St. Martin“ begleitet, einem Mann, der auf einem Schimmel reitet und einen roten Umhang trägt. Häufig endet der Umzug mit einem großen Martinsfeuer.
An das Martinssingen habe ich selbst die meisten Kindheitserinnerungen. Auch hierbei ziehen die Kinder mit ihren Laternen bzw. Lampions durch die Straßen. Man klingelt an Haustüren, singt Martinslieder und bekommt dafür z.B. Süßigkeiten oder auch etwas Geld. Natürlich ist dieser Brauch nicht mit Halloween zu verwechseln 🙂
So, ich feiere heute weder Karneval noch Martinstag. Ein ganz normaler Tag eben.